Für die nächste Generation?!

von Dominik Schmid

Erfreulicherweise haben die Klotenerinnen und Klotener am vergangenen Wochenende dem Schulhausbau Nägelimoos deutlich zugestimmt. Damit haben sie ein Zeichen gesetzt, dass sie dazu bereit sind, einen angemessenen Beitrag für die nächste Generation zu investieren und eine nachhaltige Perspektive einnehmen.

Tiefe Stimmbeteiligung

Kloten hatte bei diesen Abstimmungen leider schon wieder eine tiefe Stimmbeteiligung, bei der Nägelimoos-Vorlage war diese nur gerade 33%. Aus Studien weiss man, dass besonders junge Menschen wenig abstimmen. Somit wäre es immens wichtig, an der Wurzel anzusetzen und gerade junge Menschen zum Abstimmen zu animieren.

 

Verpasste Chance

In welchem Alter sind junge Menschen besonders euphorisch, motiviert und möchten die Welt verändern? Ja, eher mit 16 als mit 18, wenn bereits die Lehre / der Arbeitsalltag mit voller Wucht zugeschlagen hat. Auch wenn ich den Gedanken verstehe, dass gewisse Menschen mit 16 noch nicht den gleichen Weitblick haben (können), den Erwachsene haben, so bringen diese jungen Menschen eine Energie mit sich, die vielen älteren von uns mit den Jahren, Enttäuschungen und Desillusionierungen abhanden gekommen ist. Diese Energie für politische Anliegen zu nutzen wäre absolut sinnvoll.

 

Gewohnheiten früh trainieren

Je früher man sich etwas angewöhnt, desto eher bleibt man dabei, das kennen wir alle aus unserem eigenen Leben und Erfahrungen. Entsprechend bin ich davon überzeugt, dass wenn man den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben hätte, bereits mit 16 Jahren ihre – notabene eigene – Zukunft mitzubestimmen, dann würde sich die Stimmbeteiligung langfristig und nachhaltig nach oben bewegen. Und das ist doch das, was wir in einer Demokratie unbedingt anstreben sollten: Dass möglichst viele Menschen bei politischen Themen ihr Stimmrecht nutzen und mitbestimmen.

 

Chancenungleichheit ebnen

Gerade junge Menschen, welche dies nicht zu Hause vorgelebt bekommen, sind da klar im Nachteil. So wäre es deutlich niederschwelliger, kurz nachdem dies in der Schule gelehrt wird, das Abstimmen in die Praxis umzusetzen anstatt damit noch Jahre zuzuwarten, weil bis dann die Freude an der Mitbestimmung und die jugendliche Euphorie oft schon verflogen sind. Ein Ja hätte die starke Chancen-Ungleichheit etwas geebnet, indem die Jungen möglichst „nahtlos“ die Theorie in die Praxis hätten umsetzen können.

 

Die Zeiten ändern sich

Welcher Aspekt auch teilweise vergessen geht: Im Vergleich zu früher haben 16-jährige einen sehr direkten Zugang zu jeglicher Information und sind sehr medienbewandert. Sie sind sich gewohnt, sich mit verschiedensten Themen auseinanderzusetzen und haben somit auch ganz andere Möglichkeiten der Meinungsbildung als noch vor Jahrzehnten.

 

Bleibt zu hoffen, dass im zukünftigen Schulhaus Nägelimoos weiterhin auch politische Aufklärung betrieben wird, junge Menschen zum Abstimmen animiert werden und vielleicht in einem späteren Anlauf die jüngere Generation mehr miteinbezogen wird.

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