Generationenwechsel bei der EVP Kt. Zürich

Stadtrat Mark Wisskirchen macht die Politik zum Beruf

Neuer Geschäftsführer der EVP Kanton Zürich wird der Klotener Stadtrat Mark Wisskirchen. Er tritt die Nachfolge des ebenfalls in Kloten wohnhaften Peter Reinhard an, der die Geschicke der Partei während 44 Jahren mitprägte.

Es scheint, als ob der Klotener Stadtrat ein gutes Karrieresprungbrett ist. Nachdem letzte Woche Kurt Hottingers (SVP) Bewerbung für einen Sitz im Zürcher Regierungsrat bekannt wurde, teilte die EVP am Dienstag mit, dass Stadtrat und Kantonsrat Mark Wisskirchen (EVP) neuer Geschäftsführer der Kantonalpartei wird. Der 55-Jährige Banker löst Peter Reinhard ab, der nach 44-jähriger Tätigkeit Ende Jahr in Pension geht. «Ich freue mich auf die neue Herausforderung», sagte Wisskirchen an der Pressekonferenz in Zürich. An Herausforderungen wird es ihm sicherlich nicht mangeln. Wisskirchen übernimmt die Geschäftsführung nämlich drei Monate vor den Kantons- und Regierungsratswahlen. Nach Angaben von Parteipräsident Hanspeter Hugentobler wird der gelernte Koch aber nicht einfach ins kalte Wasser geworfen. Bis zum Abschluss der Wahlen wird er von Peter Reinhard noch unterstützt. Die Wahl Wisskirchens hat der Kantonalvorstand vorgenommen. Er folgte der von der Nominationskommission unterbreiteten Einerkandidatur. Hugentobler betonte, dass der Klotener aus mehreren Bewerbungen vorgeschlagen wurde. Wisskirchen ist nach eigenen Angaben zur Kandidatur ermuntert worden. «Gesucht habe ich es nicht», sagte er. Dennoch sei er dankbar für die neue Aufgabe: «Sie entlastet mich von der Aufgabe, einen gangbaren Weg zwischen Politik, Beruf und Familie zu finden, obwohl die Arbeitslast nicht weniger sein wird.»

Kompetenter Nachfolger gefunden

Wisskirchen leitet derzeit die Wertschriftenabteilung der Aargauer Hypothekarbank in Lenzburg. Er sei aber kein typischer Banker, betonte er. Er habe als Quereinsteiger, der aus dem Gastgewerbe gekommen sei, in die Bankenwelt gefunden. In der Politik ist Wisskirchen seit nunmehr elf Jahren aktiv. Zuerst als Parlamentarier, seit 2010 als Stadtrat in Kloten. Im April 2017 ist er zudem in den Kantonsrat nachgerutscht – als Nachfolger von Peter Reinhard, der sich damit nach 23 Jahren aus der Zürcher Legislative verabschiedete. Parteipräsident Hanspeter Hugentobler ist überzeugt, mit dem Klotener einen kompetenten Nachfolger gefunden zu haben. Allerdings sind Reinhards Fussstapfen gross. So hat er in den vergangenen 44 Jahren die Partei wesentlich mitgeprägt. Mit ein Verdienst Reinhards ist es, dass es sie auch nach 100 Jahren noch immer gibt, während andere Parteien wie der Landesring, die Republikaner oder die Auto-Partei verschwunden sind. Zudem zeigt sich die Mittepartei seit den letzten Gemeinderatswahlen in neuer Stärke.

Reinhard bleibt aktiv

Nach 44 Jahren sei der Schritt aber sicherlich einschneidend, sagte Reinhard. Dennoch: Langweilig wird es dem Unterländer deswegen nicht. So ist Reinhard weiterhin Geschäftsführer der EVP-Baugenossenschaft, Präsident des Personalverbandes der Flughafenpolizei und der Vereinigten Personalverbände des Kantons Zürich sowie Mitglied im Verwaltungsrat der EKZ.

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