107 000-mal für Zuversicht gesorgt

Weihnachten liegt schon acht Wochen zurück. Wir befinden uns bereits mitten im Alltagstrott des neuen Jahres. Aber wieso Weihnachten?

Sie erinnern sich: Im November haben viele von Ihnen, wahrscheinlich nicht zum ersten Mal, mit einem speziellen Einkaufsflyer die Regale der Migros geleert und an der Weihnachtspäckli-Aktion von Licht im Osten mitgemacht. Von Schokolade über Hygieneartikel bis Farbstifte und vieles mehr haben Sie eingekauft. Gewaschene Plüschtiere und Glismets von zu Hause mitgebracht, Bargeld in die Sammelkasse gelegt. Alles nur, weil Sie anderen Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, einen wertvollen Beitrag für eine glückliche Weihnachtszeit bescheren wollten. Mein kleiner Beitrag ist jeweils zu «flyern», also das, was Politiker am besten können. Aber an der Weihnachtspäckli-Aktion ist das für mich jeweils doppelt schön. Auf die Menschen in der Passage mit dem Einkaufszettel in der Hand zugehen zu dürfen und für einmal freundlich angelächelt zu werden mit einem «Isches scho wieder so wit?». Für viele Passanten an diesem Morgen ist es klar, sie wollen auch dieses Jahr die Päckli-Aktion unterstützen. Nun, Franziska, meine Frau, kocht in dieser Woche im Ski-Schneesportlager der Klotener Oberstufenschüler in Wildhaus. Sie wird gebraucht, da, wo sie gerade gebraucht wird. Mit den Jugendlichen im Lager oder als Köchin in den Klotener Kirchen, aber auch als Unternehmerin mit ihrem Ein-Frau-Catering. Als Köchin und Organisatorin macht sie das jeweils routiniert, abgeklärt und eigentlich immer gut gelaunt. Ich hingegen bin diese Woche zu Hause oder im Büro in Zürich und nebenbei in den letzten Zügen, um für die Kantonsratswahlen auch etwas auf mich aufmerksam zu machen. Weniger routiniert und abgeklärt, aber eigentlich auch gut gelaunt. So langsam freue ich mich darauf, wieder in der Passage oder auf dem Stadtplatz den Passanten Flyer in die Hände zu drücken. Wahrscheinlich begegnen mir die Menschen nicht mehr mit so viel Wohlwollen wie noch im November. Aber ich freue mich dennoch auf die eine und andere Begegnung. Mit der Hoffnung, ein paar Worte mit Ihnen auszutauschen, «Wie gahts Ihne?» oder einfach «Danke» zu sagen. Die Weihnachtspäckli-Aktion in Kloten hat mit etwa 400 Gschänkli für Kinder und Erwachsene, die teilweise in erbärmlichen Zuständen leben, sehr viel Freude ausgelöst. Es denkt jemand an mich. Ich habe von einem Kind gehört, dass sich über eine farbige Zahnbürste riesig freute, mehr noch als über die Schokolade und anderes im Päckli. Es hatte ein paar Wochen zuvor eine solche Zahnbürste in einem Laden gesehen, die Eltern konnten sich diese aber nicht leisten. Die Weihnachtspäckli-Aktion strahlt für diese Menschen, aber auch für Sie und mich Zuversicht aus. Wenn Sie an der Weihnachtspäckli-Aktion mitgemacht haben, haben Sie für einen von 107 000 Lichtblicken gesorgt. So viele Päckli wurden schweizweit in den Osten gebracht. Merci vielmal! So, nun freue ich mich auf ein paar gemeinsame Wintersporttage mit Franziska in Surrein. Und natürlich auf Sie, wenn wir uns an den nächsten paar Samstagen beim Flyern in der Passage begegnen. So hoffe ich zumindest.

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