Stadtrat will Steuerfuss senken

Gute Nachricht für die Klotener Steuerzahler. Der Steuerfuss soll um zwei Prozentpunkte auf 103 Prozent gesenkt werden. Dies beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat.

Die Senkung des Steuerfusses erfolgt von 105 auf 103 Prozentpunkte, wie die Exekutive mitteilt. Stadtrat und Finanzvorstand Mark Wisskirchen (EVP) begründet die Senkung mit dem Hinweis, dass die sehr positive Entwicklung einen gewissen Raum zulasse, um die Steuerzahler durch eine moderate Senkung etwas zu entlasten. Wisskirchen betont aber: «Ich habe bei jeder Gelegenheit stets meine klare Haltung für einen ‹stabilen› und für die KMU verlässlichen Steuerfuss ausgesprochen.» Mit dem nun angestrebten tieferen Steuerfuss könne der steigende Aufwand weiterhin gedeckt werden, schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung.


2018 ein Plus von 16 Millionen
Mit ein Grund für die Senkung seien die wirtschaftliche Entwicklung und die anhaltend hohen Steuererträge, die sich auch im nächsten Jahr überaus erfreulich präsentieren würden, schreibt der Stadtrat – trotz höheren Aufwendungen. Wisskirchen: «Die Steuereinnahmen der Firmen, speziell aus der Luftfahrtindustrie, sind nach wie vor überdurchschnittlich. Wir erwarten für 2018 ein wiederum stark verbessertes Rechnungsergebnis gegenüber dem Budget.» Konkret rechnet der Finanzvorstand mit einem Überschuss von 16 Millionen. Nach der Korrektur des Gemeinderats wurde für dieses Jahr noch ein Überschuss von 720 000 Franken ausgewiesen. Dennoch hält Wisskirchen eine Senkung des Steuerfusses «mittel- bis langfristig aber für riskant». Dies «in Anbetracht der weiterhin hohen Investitionsplanung und der ungenügenden Selbstfinanzierung sowie der Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen der Steuervorlage 17», wie er sagt.

Kleines Plus wird erwartet
Konkret sieht das Budget 2019 der Stadt Kloten wie folgt aus: In der laufenden Rechnung ist ein Aufwand von 194,5 Millionen Franken budgetiert. Dem gegenüber stehen erwartete Erträge von 195,2 Millionen Franken. Daraus resultiert ein Ertragsüberschuss von 710 000 Franken, der zugunsten des Eigenkapitals verbucht werden soll. Das Eigenkapital werde per Ende 2019 voraussichtlich rund 170,9 Millionen Franken betragen. Bedeutende Folgen für die Budgetierung hat die Umstellung der Rechnungslegung auf HRM2 (harmonisiertes Rechnungslegungsmodell für Kantone und Gemeinden). Durch den Verzicht auf die Neubewertung des Verwaltungsvermögens werden die Abschreibungen sinken. Dies, weil ohne ein Restatement in der Regel länger und linear abgeschrieben wird. Die Folge: Der Abschreibungsaufwand sinke gegenüber der bisherigen Praxis deutlich, wie Wisskirchen betont. Diese frei werdenden Mittel sollen nun in eine finanzpolitische Reserve eingelegt werden, die der Stadtrat aufbauen will. Wisskirchen: «Dabei handelt es sich um budgetiertes und damit gebundenes Eigenkapital. Diese Einlage darf nur zur Deckung von Aufwandüberschüssen verwendet werden. Sie soll der Stadt Kloten in einem allfälligen finanziellen Worst-Case-Szenario, zum Beispiel bei einem wirtschaftlichen Einbruch der Luftfahrtbranche, oder sonstigen finanziellenEinbrüchen, die zu grösseren Steuerausfällen führen könnten, verwendet werden und dem Stadtrat einen gewissen Handlungsspielraum bewahren, bis sich der Aufwand an die gesunkenen Erträge anpassen lässt.»

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