Wertschätzung mit Team-Geist

49 Tage nach dem Ostersonntag oder heute vor 11 Tagen haben wir das Pfingstfest gefeiert. Den Abschluss der Osterzeit mit der Sendung des heiligen Geistes. Der Gottesdienst, die katholische Liturgie ist feierlich, musikalisch fein umrahmt mit Oboe-Klängen und Orgelspiel. An diesem Feiertag in der katholischen Messe überkommt mich ein Gefühl der Geborgenheit. Ein Gefühl das mich ab und zu im Rahmen des Worship, zur Einstimmung auf den Gottesdienst in der FEG, an gewissen Tagen und Liedern – ich kann den Grund nicht erklären, tief gerührt überströmt. Mit Tränen in den Augen, nur schwer die Stimme findend. Dann, so kommt es mir in den Sinn, erlebe ich jetzt wahrscheinlich das Wirken des heiligen Geistes, in eine Zeit hinein um inne zu halten, mich zurück zu nehmen, wirklich Wichtigem Raum zu geben für Anderes, für Andere. Ich kann es nicht erklären, es übermannt mich einfach.

Dieses Wirken ist wunderbar und gleichwohl wundersam. Meist weiss ich nicht genau, was ich damit anfangen soll, weshalb gerade jetzt und warum – wieso erfahre ich eine solche Berührung? Wahrscheinlich spielen viele Einflüsse in diesen Moment hinein. Diese neuerliche Erfahrung am Pfingstsonntag in der katholischen Kirche bestärkt meinen Eindruck. Denn das Zusammenwirken im Pfingstgottesdienst von Priester, Laientheologe und Seniorenseelsorgerin zeugte von einem guten Geist. Von Herzlichkeit, Respekt und gegenseitiger Wertschätzung.

Er war nicht zufällig gewählt, der Zeitpunkt der Verabschiedung unserer Seniorenseelsorgerin Esther Menge. Das gewählte Datum, sie wird ihre Arbeit bis im Juli weiterführen bis zur ordentlichen Pensionierung, zeugt von grossem, gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Das habe ich an diesem Sonntag gespürt, haben alle Anwesenden miterlebt. Ein grosses christliches Fest, darin eingebettet die Würdigung einer Seniorenseelsorgerin, ihrer Arbeit und ihre Verabschiedung.

Alpha und Omega – der Anfang und das Ende - dezent ziert die Osterkerze fast beiläufig diesen Gottesdienst, der vom Kommen und auch vom Abschiednehmen geprägt war. Vielleicht war dieses Zusammenwirken von Team und Geist nur möglich dank ihres jeden einzelnen Demut, sich in den Dienst für die Gemeinschaft zu stellen und damit zu zeigen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Job ist.

Ich jedenfalls wurde an diesem feierlichen Sonntag wieder einmal ganz sanft daran erinnert, mich mit Herz in meinen Aufgaben zu engagieren, nicht nur meinen eigenen Gedanken folgend, sondern beseelt von einem guten Geist und umgeben von guten Geistern. Mich mit anderen Menschen, da wo ich gerade stehe im Leben, in den Dienst für eine wertschätzende Gemeinschaft zu stellen – echten Teamspirit zu versprühen.

Das war es, was mich überkommen hat. Eine tiefe innerliche Befreiung und die Erfahrung, nicht auf mich allein gestellt zu sein. Mindestens jedes Jahr an Pfingsten werden wir daran erinnert, dass uns der Heilige Geist die Freiheit in der Einheit für ein gelingendes Miteinander schenkt. Wie sagte der Priester zum Schluss der Pfingstliturgie – Friede sei mit uns!

 

Mark A. Wisskirchen, 1963, Familienvater und stolzer Grossvater von drei Enkelkinder, Stadtrat Kloten, Ressort Gesundheit & Ressourcen, EVP Kantonsrat, Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit – Reformiert und Mitglied der FEG Kloten

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