«Wir können uns die Eishalle leisten»

Am 17. November befinden die Klotemer Stimmbürger über einen 30 Millionen-Kredit für den Ersatzneubau des zweiten Eisfeldes am Schluefweg. Vergangene Woche informierte der Stadtrat die Bevölkerung über das Projekt. Gekommen waren rund 50 Personen. Kritik gab es kaum, nur Detailfragen.

Kloten Die bauliche Substanz des 37-jährigen zweiten Eisfeldes mit der darunterliegenden Autoeinstellhalle am Schluefweg in Kloten ist stark sanierungsbedürftig. Daher stimmen die Klotemer am 17. November über ein Neubauprojekt von 30 Millionen Franken ab. Der Stadtrat hatte sich einstimmig für das Projekt entschieden und der Gemeinderat hatte ebenfalls zugestimmt. Für die Bevölkerung gab es am Montagabend vergangener Woche am Schluefweg einen Informationsanlass unter der der Moderation von Stadträtin Regula Käser Stöckli (Ressortvorsteherin Bevölkerung). Rund 50 Interessierte, vor allem ältere Personen und direkt Betroffene, waren gekommen und stellten Fragen. Kritik gab es kaum.

Viele Nutzungen möglich

Projektleiter Beat Isler von der TBF Partner AG, Zürich, erklärte detailliert die Vorgeschichte und den zeitlichen Ablauf des Projekts mit allen baurelevanten Stationen und politischen Meilensteinen und übergab das Wort schliesslich an Kurt Steinwender, Bereichsleiter Freizeit + Sport am Schluefweg. Steinwender beschrieb ausführlich die betriebliche Situation. Bei der Auslastung stelle das Konzept «sieben Monate grosse Halle, acht Monate zweite, geschlossene Halle» mit den tiefsten Betriebskosten pro Stunde das wirtschaftlich günstigste Szenario dar. Der Betrieb der Zukunft biete mit einer wetterunabhängigen Trainingsanlage für Vereine – vom Unihockey bis zur Stadtmusik – und öffentlichem Eislauf, einem Austragungsort für öffentliche Events, einem Restaurant mit öffentlich nutzbaren Toilettenanlagen, einer Shooting Range als Übungsanlage für die Eishockeyspieler und mit erweiterten Betriebsräumen sehr vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Dazu komme das Dach, das ebenfalls vielseitig genutzt werden könne. Kurt Steinwender betonte, welchen Mehrgewinn die Sportanlage für Kloten als Sportstadt bringe.

Auch einen ökologischen Aspekt brachte er in seinen engagierten Vortrag mit ein. Dank der grösseren Räume fürs Catering könne man auf Wegwerfgeschirr verzichten, denn für Mehrfachgeschirr brauche es eine Wasch- und eine Kühlanlage.

Schliesslich ging das Wort zurück an Beat Isler, der die Pläne im Detail erläuterte und die Kostenschätzung präsentierte. Die Gesamtkosten betragen 30 735 000 Franken. Darin enthalten sind gebundene Kosten von 13 202 050 Franken. Diese setzen sich aus den Kosten für das Erfüllen der gesetzlichen Auflagen (5 351 050 Franken) und denjenigen eines 1:1-Ersatzbaus (7 851 000 Franken) zusammen. Ein reiner Ersatzbau sei aber aufgrund der Kosten Nutzen-Rechnung nicht vorgesehen.

Die anschliessenden Fragen aus dem Publikum drehten sich um Details. So waren zum Beispiel die Parkplätze in der Tiefgarage ein Thema. Trotz Ausbau seien im Projekt 18 Parkplätze weniger vorgesehen, erklärte Markus Zunzer, Leiter Liegenschaften der Stadt. Dies, weil die Parkplätze heute grösser sein müssten als früher, da auch die Autos grösser seien. «Spitzentage sind nicht abgedeckt», doch die Anlage sei mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossen. Bei einem «Nein» an der Urne gebe es keinen Plan B, antwortete er auf eine weitere Frage. Dann kehre man zurück zum Anfang: «Wie beim Leiterlispiel».

Bekenntnis erneuerbare Energie

Susanne Knoblauch-Meyer, Inhaberin des angrenzenden Seilparks war es ein Anliegen, dass der Park nicht unter dem Ausbau leide und genügend Synergien gefunden werden können. Gemeinderat Roman Walt (Grünliberale) stellte wie schon im Rat die Frage nach dem Energiekonzept. Markus Zunzer beteuerte «das Bekenntnis zur erneuerbaren Energie».

Schliesslich freute sich Stadtrat Mark Wisskirchen (Ressortvorstand Gesundheit + Ressourcen), dass keine grosse Kritik an den Kosten geäussert worden sei. Dennoch liess er es sich nicht nehmen, in einem Exkurs zur sehr guten und trotz anstehender Investitionen stabilen Finanzlage der Stadt zu erklären: «Wir können uns die Eishalle leisten. Wir bekommen dafür nicht nur eine Eishalle, sondern eine Sportanlage.»

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