Bleiben Sie zuversichtlich!
von Dominik Schmid
Ich weiss nicht, wie es Ihnen gerade geht. Wie Sie mit der ganzen Situation rund um die Pandemie umgehen können. Was Sie beschäftigt, vielleicht zusätzlich besorgt macht. Ich kann es nur erahnen. Wahrscheinlich passt für viele von Ihnen das trübe und nasse Wetter irgendwie zur eingetrübten Stimmung. Vielleicht gehören Sie aber zu den Menschen, die sich nicht von Umständen beeinflussen lassen, auf die man ohnehin keinen Einfluss nehmen kann.
Wie auch immer. Meine Gedanken sind vor allem bei unseren älteren Klotenerinnen und Klotenern, die zu Hause oder in einer Einrichtung wohnen und seit bald einem Jahr mehr oder weniger isoliert von Familie und Freunden leben müssen. Es finden keine kirchlichen Veranstaltungen, gemeinsamen Essen und kein Seniorenausflug mehr statt, nicht mal ein Jass-Nachmittag. Das ganze wegen einem Virus und der Pandemie-Vorsorge.
Aber ich sehe auch die Bedürfnisse der Jungen und Singles in unserer Stadt, für die das «volle» Leben ein abruptes Ende nahm. Keine Veranstaltungen mehr, keine gemeinsamen Erlebnisse, keine Partys, fast alles findet nur noch digital statt. Immerhin, Social-Media sei Dank.
Aber auf lange Zeit ist das auch kein Zustand. Nur zwischenzeitlich, einen kurzen Sommer hindurch, durften wir alle gemeinsam, zumindest so etwas wie eine neue Normalität geniessen.
«Das ist doch eine gestohlene Zeit», hat meine Coiffeuse kürzlich bemerkt. Irgendwie traurig, ob Jung oder Alt, denn niemand weiss, was das Leben mit einem noch vorhat.
Mir geht es wie Ihnen. An manchen Tagen fühle ich mich den Umständen entsprechend gut und bin voller Zuversicht. An anderen Tagen drücken bei mir die Sorgen des Alltages durch, mehr als gewohnt, eben den Umständen entsprechend. Aber wie Sie muss auch ich stets feststellen, dass ich nicht alles ändern kann.
Ich bin dankbar, dass ich in Beruf und Politik eine gewisse Abwechslung im Alltag erlebe und mit Menschen in den verschiedenen Institutionen und politischen Ämtern im persönlichen Kontakt sein darf, mit Abstand und Hygienemaske und nicht nur digital. Mit der Home-Office-Pflicht und der Einschränkung der Anzahl Personen hat sich dieses Privileg allerdings wieder etwas relativiert.
Alle beschlossenen Massnahmen, laufend angepasst, die Sie und mich vor einer möglichen Ansteckung bewahren sollen, kann ich nachvollziehen und haben ihre Berechtigung. Sie sind einschneidend für unser Zusammenleben, im Privaten wie im Beruflichen. Viele sind stark davon betroffen, gesundheitlich, psychisch und auch wirtschaftlich. Einige Klotener Betriebe sind arg gebeutelt worden und Mitmenschen, die ohnehin am Rand unserer Gesellschaft leben, sind noch ärmer dran.
Eine schnelle und nachhaltige Lösung zu finden und absolute Sicherheit zu schaffen, wäre trotz Hygienevorschrift, Corona-Test und Impfung ein Trugschluss. Vieles liegt an unserer persönlichen Einstellung, unserem Verhalten, unserer Eigenverantwortung und der Solidarität unseren Mitmenschen gegenüber.
Kümmern wir uns füreinander und sorgen uns weniger um das, was wir sowieso nicht ändern können. Ich möchte Ihnen dennoch Zuversicht vermitteln: «Dominus Providebit», das sind die Worte auf dem Rand des Fünflibers: «Der Herr wird für uns sorgen – Vorsorge treffen».
Für Auskünfte
Mark Wisskirchen, EVP-Geschäftsführer, Kloten, 044 271 43 02, E-Mail schreiben