Ein Neujahrsanfang mit mehr Selbstfürsorge

© Flughafen Zürich AG

Hinter uns liegen besondere Festtage, die wir wohl so schnell nicht vergessen werden. Nicht die üblichen, grösseren Familienfeiern. Obwohl das Wiedersehen im Kleinen ebenso schön sein kann, fehlte wohl doch oft eine Unbeschwertheit und Heiterkeit, derer wir in den letzten Monaten beraubt worden sind und bewährte Traditionen konnten nicht aufrechterhalten werden. Vielleicht waren wir es gewohnt, über die Feiertage auswärts ein feines Essen zu geniessen oder das alte Jahr in einem Restaurant oder in einem grösseren Rahmen ausklingen zu lassen, was ebenfalls nicht möglich war.

Was das neue Jahr bringen mag, steht in den Sternen. Ob der Impfstoff die gewünschte Sicherheit bringt? Ob das Gesundheitswesen weiterhin funktionieren kann oder bald an seine Grenzen kommt oder gar kollabiert? Ob und wie schnell die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt? Es sind unsichere Zeiten und wir tun gut daran, uns auf Dinge zu konzentrieren, die in unserer Hand liegen.

Beziehungen sind kostbar
Auch wenn wir in den letzten 9 Monaten viele unserer Freunde nicht persönlich treffen konnten, so gibt es dank der Digitalisierung auch viele Vorteile. Wir können durch Anrufe, Videokonferenzen, Mails, Whatsapps und andere Dienste in Kontakt bleiben. Natürlich ersetzen auch diese Geräte und Plattformen eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht nicht, aber wir können auf diese Art verbunden bleiben mit Menschen, die uns am Herzen liegen. Wir sind für die Gemeinschaft und nicht für die Isolation geschaffen, deshalb ist es wichtig, dass wir uns einen Ruck geben und auch mal neue Wege ausprobieren.

2020 hat uns an die Grenzen gebracht
Das Jahr 2020 hat vielen von uns sehr viel abverlangt. Die einen mussten viel mehr als sonst arbeiten und fast übermenschlichen Einsatz leisten, andere verloren ihre Arbeitsstelle und Existenzgrundlage. Die starken Veränderungen führten nicht selten zu Spannungen in Ehen und Familien, die Rollen und Aufgaben mussten neu definiert und schwere Schicksalsschläge verarbeitet werden. Die Umstellungen waren ebenso für viele Kinder und Jugendliche eine Herausforderung, denen plötzlich die Lerninhalte per Fernunterricht vermittelt wurden und die Maske wurde zum ständigen Begleiter.

Selbstfürsorge statt viele Vorsätze
Nun haben wir Menschen ja eine Tendenz zur Selbstoptimierung. Jedes Jahr nehmen sich viele Einiges vor: Mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport treiben, gesünder Essen, weniger gamen oder fernsehen oder auch weniger Zeit auf Social Media verbringen. Solche Ziele sind grundsätzlich nichts Schlechtes, aber ich glaube wir dürfen in diesem Jahr bewusst etwas gnädiger mit uns sein. Nicht zum nächsten Ziel hetzen und uns überanstrengen. Sondern anerkennen, dass wir alle im letzten Jahr Ausserordentliches geleistet haben und uns daher eine Pause von der Selbstoptimierung gönnen dürfen. Wir sollten darauf achten, dass wir unsere Batterien wieder aufladen können.

Gemeinsam sind wir stark
Wenn wir besser zu uns selber schauen, dann sind wir ausgeglichener, haben neue Kraft und können wieder das tun, das unserer Bestimmung entspricht: Für die Schwächeren da sein, die unsere Hilfe im Alltag brauchen. So schliesst sich der Kreis – von der Selbstfürsorge zur Hilfe für unsere Nächsten, was in diesen herausfordernden Zeiten nötiger denn je ist – denn nur gemeinsam sind wir stark.

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