Für ein nachhaltiges Kloten

© Flughafen Zürich AG

In den Medien kursiert zurzeit nur ein Thema: «Corona». Was in dieser Nachrichtenflut leider schnell untergeht: der Klimawandel schreitet weiter voran. Durch die Lockdowns auf der ganzen Welt bemerkt man an verschiedensten Orten eine positive Erholung der Umwelt.

Ohne Touristen in Venedig wurde das Wasser in den Kanälen klarer und die Luftverschmutzung auf der ganzen Welt ging drastisch zurück. Dies zeigt, wie sehr unsere Umwelt unter dem Massentourismus und der Konsumgesellschaft leidet und was es theoretisch für die Rettung unserer Lebensqualität benötigt. All diese positiven Entwicklungen für die Umwelt sind aber nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein, wenn die Wirtschaft und der Tourismus genau so hochgefahren wird wie vor Corona. Natürlich können wir den Tourismus oder die Wirtschaft nicht stilllegen, sondern wir brauchen handfeste Massnahmen auf allen politischen Stufen, damit auch unsere Nachkommen auf einer gesunden Erde leben können.

In Kloten wird an der nächsten Gemeinderatssitzung vom 5. Mai die Volksinitiative «Für ein nachhaltiges Kloten» behandelt. Mit der Initiative und dem Gegenvorschlag des Stadtrats haben wir klare, verlässliche Rahmenbedingungen, mit der die Stadt Kloten ihren Teil beiträgt das globale CO2-Budget nicht zu überschreiten.
Der nun durch die bürgerliche Mehrheit der GRPK eingebrachte Gegenvorschlag steht den allgemein als nötig und wichtig anerkannten Bemühungen komplett entgegen.

  • Der Gegenvorschlag ist bewusst schwammig und unklar formuliert. Die bürgerlichen Parteien verhindern damit konkrete Schritte und schaffen bei Investoren und Eigentümern Unsicherheit bezüglich nötiger und möglicher Massnahmen.
  • Die fehlende Gewichtung von ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit ist dabei nur ein Beispiel und wird dringend nötige Investitionen in die Klotener Infrastruktur verhindern.
  • Bei der Umsetzung von eidgenössisch und kantonal angeordneten Massnahmen aus der Energiestrategie 2050 sind die Formulierungen wertlos.
  • Das Potential von lokal erzeugter Energie kann in Kloten auch in Zukunft nur unzureichend genutzt werden. Die Abhängigkeit Klotens von Erdöl-Staaten wird damit weiter erhalten und Steuererträge unnötig ins Ausland verschoben.

Ein solch schädlicher Artikel wie der Gegenvorschlag der GRPK hat in einer Gemeindeordnung nichts verloren und gehört durch den Gemeinderat abgelehnt. Für eine sachlich fundierte und konstruktive Klimapolitik in Kloten bietet der Gegenvorschlag des Stadtrats eine sinnvolle Alternative.

Tim Häfliger
Gemeinderat, EVP-Fraktionspräsident

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