Unverhofft kommt oft – freuen Sie sich
von Dominik Schmid
Eine spontane Begegnung auf der Strasse mit einer guten Bekannten, ein Lächeln an der Migros-Kasse, ein unangemeldeter Besuch eines guten Freundes, ein überwältigendes Ereignis in den Ferien, ein überraschend freundliches Wort einer Freundin, Termine, die sich in der übervollen Agenda unverhofft in Luft auflösen oder ein unerwartetes Lob vom Chef am Arbeitsplatz. Das und mehr kann tatsächlich immer wieder passieren.
Tagtäglich werden wir von unerwarteten Situationen überrascht, auf die wir eigentlich nicht vorbereitet sind. Wie schön. Freuen wir uns darüber und geniessen diese Momente. Das können kleinere oder grössere Überraschungen sein. Allerdings, meine Frau mag Überraschungen nicht besonders, mindestens nicht dann, wenn sie etwas anderes vorgesehen hat. Ich halte mich also erfahrungsgemäss zurück mit Überraschungen und wenn doch, plane ich sie fein säuberlich, zum Beispiel für unseren Hochzeitstag – der ja jedes Jahr ansteht und nach so vielen Jahren eigentlich keine grosse Überraschung mehr darstellt.
Überraschungen können also auch unangenehm sein. Wenn ich eigentlich gerade keine Zeit für eine spontane Begegnung habe, der Besuch zu einem ungünstigen Zeitpunkt an der Tür läutet, das unerwartete Ereignis meine Ferienpläne durchkreuzt, ein eigentlich erwartetes Lob vom Chef ausbleibt und über die Medien, eher weniger unverhofft, wenig erfreuliches berichtet wird.
Ja, Unverhofftes kommt öfters, als man denkt und manchmal eben zur falschen Gelegenheit. Denken wir nur an die Pandemie. Diese brauchen wir nun wirklich nicht. Und sie dauert an. Ob ich will oder nicht, ich kann es nicht ändern. Aber, dieses Unwort brauche ich hier ganz bewusst, ich kann mich mit der Situation abfinden, sie als das, was sie ist akzeptieren, mich arrangieren, um dann meine Energie auf die schönen Momente in meinem Leben zu konzentrieren. Was nützt es mir, mich dauernd und immer wieder darüber und über die zumeist negativen Meldungen aus den Medien zu ärgern über das, was sowieso schon passiert ist. Ich habe keinen Einfluss darauf. Im Gegenteil, vielleicht hilft dabei das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun, oder sich einfach an dem Kleinen, meist versteckten Schönen, zu erfreuen. So wie am letzten Samstag auf dem Stadtplatz bei schönstem Herbstwetter: Am Rand einer Informationsveranstaltung habe ich einige Menschen angetroffen, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe und kam da und dort ins Gespräch. Dabei sah ich durchwegs in freundlich gestimmte Gesichter. Es gab nette Gespräche, leise Kritik und wertvolle Anregungen, die ich gerne entgegengenommen habe. Vermeintlich Kleinigkeiten, wie das WC-Häuschen am Stadtplatz, dass so unauffällig dasteht, dass man es gar nicht wahrnimmt, wenn mal Bedarf bestünde; es muss besser beschriftet werden. Oder eine fehlende Strassenbeschilderung, die, wie sich nach kurzer Rückfrage bei der zuständigen Person in der Stadtverwaltung herausstellte, wahrscheinlich im letzten Winter schon abhandenkam, weil ein Lichtmast umgefahren und ersetzt werden musste. Darauf haben wir Einfluss und können uns freuen über rasche Lösungen, ganz unverhofft.
Ich habe mich sehr gefreut über alle diese Begegnungen und wünsche mir mehr solche Gespräche. Dabei versuche ich mich möglichst auf die unverhofft schönen Momente zu konzentrieren. Sie auch?
Für Auskünfte
Mark Wisskirchen, EVP-Geschäftsführer, Kloten, 044 271 43 02, E-Mail schreiben