Wisskirchen: Gesamtbilanz positiv

von Dominik Schmid

Die EVP sagt «ja, aber…» zu den Pistenverlängerungen. Der Klotener EVP-Kantonsrat Mark A. Wisskirchen erläutert, was mit dem «Aber» gemeint ist.

Herr Wisskirchen, warum sind Sie für die Pistenverlängerungen?

Weil sachlich betrachtet in der Gesamtbilanz eine höhere Sicherheitsmarge im Flugbetrieb ermöglicht, was mit einen stabileren Flugbetrieb über den ganzen Tag verteilt, den Verspätungsabbau in der Nacht, sowie eine Reduktion der Lärmbelastung erzielt werden kann.

Die Abstimmung gegen die Plafonierungsinitiative wurde unter anderem mit dem Argument des ZFI gewonnen – der aber bis auf die Corona-Flaute nie eingehalten wurde. Warum sollten die lärmgeplagten Menschen um den Flughafen nun die Pistenverlängerung gutheissen? Welche Garantien geben Flughafen beziehungsweise Politik, dass es nicht noch lauter wird?

63 Prozent der Bevölkerung hatten sich 2007 deutlich für den Gegenvorschlag, der den ZFI sowie die Flugbewegungen ab 320 000 regulieren soll, ausgesprochen, was aus heutiger Sicht realistischerweise nie eintreffen wird. Hingegen wollten Initianten «für eine realistische Flughafenpolitik» nicht nur die Plafonierung deutlich tiefer festmachen, sondern auch gleich noch die Nachtflugsperre auf 9 Stunden ausweiten, was für den Flughafen Zürich – mit seiner volkswirtschaftliche Bedeutung für Kloten und den Kanton sowie darüber hinaus – faktisch eine Amputation bedeutet hätte. Dies Initiative hatte rein gar nichts mit realistischer Flughafenpolitik gemein. Was ich als Klotener Bürger absolut verstehe, ist die stetig ansteigende Lärmbelastung im Osten und dagegen muss dringend nach Massnahmen gesucht werden. Verursacht wird der Zusatzlärm einerseits wetterbedingt und andererseits durch den von der Bundespolitik ziemlich vermasselten Staatsvertrag mit Deutschland zum An- und Abflugregime.

Die EVP verlangt, dass dank stabileren Flugbetrieb weniger Verspätungen entstehen. Wie soll dies garantiert werden?

Es gibt keine Garantie, aber wir fordern das ein, der Kantonsrat fordert das ein und ich als Stadtrat von Kloten ebenfalls, das wäre nur fair. Die Volkswirtschaftsdirektion des Kanton Zürich hat bereits heute den Auftrag die diesbezüglichen Plan- und Kontrollaufgaben wahr zu nehmen.

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